Noch einmal Landesfinale, bitte!
Nach den überzeugenden Auftritten der männlichen Jugend bei Jugend trainiert für Olympia wollten
auch die weiblichen Spieler ihre Klasse zeigen – und taten dies in beeindruckender Art und Weise:
Auch in der Wettkampfklasse 4 der Jahrgänge 2010-2013 gelang der Einzug ins Landesfinale!
Doch wie war man überhaupt dorthin gekommen? Am 06. Juni stand das RB-Finale in Sinsheim an
und so waren die fünf Spielerinnen Ronja Benkeser, Lene Koch, Helene Ullrich, Naemi Fretz und Lilli
Suhr zusammen mit Sportlehrerin, Organisatorin und Fahrerin Frau Schaller und Trainer Patrick
Krause schon früh auf der Autobahn, um mit größter Motivation das kleine Städtchen an der Elsenz
zu erreichen.
Der erste Gegner war gleich der Lokalmatador aus Karlsruhe, das Otto-Hahn-Gymnasium, welches
aber zu keiner Zeit eine ernsthafte Bedrohung darstellen konnte, weshalb man in zwei schnellen
Sätzen das Spiel gewinnen konnte. Bemerkenswert hier auch die Qualität der beiden Asse zum Ende
des Spiels durch die eingewechselte Naemi Fretz, die so eine 100%-Quote vorweisen konnte. Auch
das zweite Spiel, gleichzeitig schon das Halbfinale, gegen den Gastgeber gestaltete sich eindeutiger
als gedacht. Immer wieder zielgenaue Angriffe in die Ecken der beiden Kaderspielerinnen Ronja
Benkeser und Lene Koch sowie die clevere Blockarbeit von Helene Ullrich waren die Schlüssel zum
Erfolg. Aufgrund der Gewissheit, dass die beiden besten Teams des RB-Finales ins Landesfinale
einziehen würden, war die Freude natürlich schon jetzt sehr groß.
Aber man wollte natürlich auch das Finale noch gewinnen, was bei der doch deutlichen körperlichen
Überlegenheit der Gegnerinnen aus der Talentschmiede des SVK Beiertheim ganz und gar nicht
wahrscheinlich war. Doch die Starspielerin des Karlsruher Gymnasiums hatte an diesem Tag wohl
keine so stahlharte Nerven wie die TMG Spielerinnen, denn sie zeigte leichte Fehler, verschlug viele
Aufschläge und ließ so die Hoffnung größer werden, dass man vielleicht doch eine Siegchance hat.
Knapp ging der erste Satz mit 23:25 verloren, doch im zweiten Satz zeigte man eine noch stärkere
Leistung und brachte jeden einzelnen Angriff mit perfekter Präzision im gegnerischen Feld unter,
sodass der Satz mit 25:20 für sich entschieden werden konnte. Der entscheidende dritte Satz musste
herhalten für ein Nervenspiel, welches man den immer noch voll fokussierten Ronja Benkeser, Lene
Koch und Helene Ullrich von außen nicht anmerkte. Clevere Spielzüge und leichte Fehler des Gegners
konnten nur eines bedeuten: 15:11 und der Sieg der TMG Spielerinnen! Die Heimfahrt war also
gerettet und man wusste: In nur zwei Wochen geht es mit dem Landesfinale in Holzgerlingen weiter.
Der Morgen des 25. Juni war zum Glück kein staureicher und so erreichte das Team um die zweifache
Landessiegertrainerin Frau Schaller pünktlich gegen 9 Uhr die 13000 Seelen Gemeinde. Neben den
Volleyballerinnen des TMG waren auch acht weitere Teams aus ganz Baden-Württemberg anwesend,
welche die Krone der Landesmeisterschaft aufsetzen wollten.
In einem ersten, lange ausgeglichenen Spiel waren die Stutenseer Mädchen wohl noch etwas in
Müdigkeit verfallen, denn viele leichte Fehler ließen die schwächeren Gegnerinnen einen um den
anderen Punkt sammeln. Doch man konnte die Oberhand behalten und zog auch im zweiten Satz von
Anfang an davon. Gezielte Aufschläge und Angriffe, auch durch die Büchigerin Lilly Suhr, ließen
keinen Zweifel am ersten Sieg im ersten Landesfinale für das junge Team.
Im zweiten Spiel der Dreiergruppe erwartete man einen deutlich stärkeren und vor allem größeren
Gegner. Der Gastgeber aus Holzgerlingen erwiesen sich zum einen als blockstark, zum anderen ließ
aber auch die eigene Konzentration nach und so verschenkte man sowohl den ersten als auch den
zweiten Satz trotz zwischenzeitlicher Führungen unnötig.
In der darauffolgenden Zwischenrunde gegen einen eigentlich übermächtigen Gegner aus dem
Volleyballinternat aus Friedrichshafen zeigten alle auf dem Feld und der Bank Bestleistung und
zwangen den klaren Favoriten ans absolute Maximum. Nach ganz knapp verlorenen ersten Satz ließ
man nicht nach und schaffte es, jeden einzelnen geschlagenen Ball der Gegnerinnen abzuwehren und
durch kluges Stell- und Angriffsspiel auch so viele Punkte zu machen, dass man in den
Gesichtsausdrücken der Mädchen vom Bodensee förmlich die Ernüchterung sah. Ein hochklassiges
und spannendes Spiel, das natürlich einen dritten Satz verdiente, in dem es hin und her ging. Mal ein
Angriffsschlag der Friedrichshafenerinnen, mal ein gezielter Pritscher in die Ecken durch die
Blankenlocherinnen. Am Ende reichte es leider nicht ganz, wobei die TMGler nach einem 14:16 im
dritten Satz wirklich eines ihrer besten Spiele abgeliefert hatten.
Bei den folgenden Platzierungsspielen war dann doch deutlich die Luft raus und nach einer
Niederlage gegen das BG Karlsruhe und einem Sieg gegen das Gymnasium aus Rottenburg konnte
man sich mit einem 5. Platz sehr zufriedengeben und mit dieser tollen Erfahrung im Rücken kann im
nächsten Jahr gleich wieder angegriffen werden.
Vielen Dank zum wiederholten Male an Frau Schaller für die Organisation und Betreuung!
Patrick Krause