Knapp verlieren macht auch keinen Spaß

„Knapp verloren ist auch verloren. Unterm Strich haben wir keine Punkte aus Konstanz mitbringen können und daher ärgert uns das.“ So fasst TSG Spielertrainer Torsten Kirchhardt die 3:1 (23, -23, -23, -23) Auswärtsniederlage in Konstanz zusammen. Dass die TSG die Partie gegen die starken Konstanzer so knapp gestalten konnte, obwohl mit Philipp Lintner und Marko Kienast die Diagonalspieler 1a und 1b nicht mitangereist waren, vermochte den Ausgang der Partie für Kirchhardt nicht zu versüßen.

„Zum einen hat Jeremy Krogull-Hull in seinem ersten Drittligaspiel eine ordentliche Leistung auf der Diagonalposition abgeliefert, zum anderen hat Konstanz zumindest zu Beginn auch ohne ihren Hautangreifer Lars Hammer gespielt. Wir hatten die Chance auf Zählbares und haben sie nicht nutzen können.“ begründet Kirchhardt seine Einschätzung. Und in der Tat hatte die TSG im zweiten Satz bei 0:1 Satzführung und einem 8:13 Vorsprung eine sehr gute Ausgangslage für eine 0:2 Führung, ehe bei den Gastgebern Spielertrainer Philipp Sigmund per Doppelwechsel die Aufholjagd einläutete. Im weiteren Spielverlauf behielt das Team vom Bodensee dann in den engen Satzendphasen die Nerven, spielte taktisch diszipliniert, und holte sich verdient die 3 Punkte für die Tabelle.

Blankenloch startete schwach in Satz 1. Co-Trainer Wintergerst, der zunächst gemeinsam mit Steffen Schad auf der Bank Platz nahm, musste früh mit einer Auszeit eingreifen und feststellen, dass das Team es geschafft hatte sämtliche Vorgaben aus der taktischen Vorbesprechung konsequent zu ignorieren. Blankenloch (mit Ebert und Hornung in der Mitte, Westermann und Rahmani auf Außen, Kästel als Libero, Kirchhardt im Zuspiel und Krogull-Hull auf der Diagonalen) kam nach der Standpauke besser in Tritt, musste nun aber einen größeren Rückstand aufholen. Dies gelang in der zweiten Hälfte des Satzes, als Krogull-Hull mit einer Serie von direkten Aufschlagpunkten für ratlose Konstanzer sorgte. In der Folge kämpften die Teams Kopf an Kopf, ehe Stefan Hornung den Satz per Netzkantenaufschlag zu Gunsten von Blankenloch entschied. „Der Aufschlag war schon häufiger ein entscheidendes Element für uns in dieser Saison – insofern hat das gut ins Bild gepasst.“ analysierte Wintergerst.

In Satz 2 waren die Gäste zunächst wieder obenauf und nahmen den Schwung aus dem ersten Satz mit, während der USC noch den Satzverlust verdaute. Doch Blankenloch verpasste es wie schon erwähnt, einen großen Vorsprung zur Satzmitte zu verteidigen. Ausschlaggebend war auf Konstanzer Seite die Hereinnahme von Sigmund im Zuspiel und Hammer auf der Diagonalen, was das USC-Spiel stabilisierte. Am Ende glich Konstanz zum 1:1 aus.

Ähnliches Bild in Satz 3. Die Partie verlief ausgeglichen und konnte nun auch mit einigen ansehnlichen Ballwechseln und Abwehraktionen auf beiden Seiten glänzen. Doch gegen Ende des Satzes hatte Konstanz einfach mehr Optionen im Angriff. Bei 24:22 konnte Blankenloch noch einen Satzball abwehren, doch ausgerechnet ein Aufschlagfehler beendete die Hoffnungen der TSG auf den Satzgewinn.

Satz 4 sah lange nach einer souveränen Angelegenheit für das Heimteam aus – cleveres Aufschlagspiel nahm den Schnellangriff der Gäste weitgehend aus dem Spiel und so konnte Konstanz etwas davonziehen. Spieltagscoach Wintergerst zog das letzte taktische Mittel und wechselte sich selbst für Rahmani ein. In der Folge kam die TSG zwar nochmal in Schwung und holte mit sehenswerten Angriffen von Hornung und Wintergerst auf. Beim zweiten Konstanzer Matchball war die Blankenlocher Abwehr zwar zur Stelle, doch der Aufbau war nicht gut genug um ausreichend Druck im Gegenangriff zu entwickeln und die Konstanzer nutzten ihrerseits die zweite Angriffschance im Ballwechsel zum 3:1 Matcherfolg.

Da die Konkurrenz zu Gunsten von Blankenloch spielte, hält die TSG vor dem letzten Spieltag trotz der Niederlage Rang 2 in der Tabelle und hat die Chance, am 6.4. in eigener Halle und aus eigener Kraft die Vizemeisterschaft zu sichern. Gegner im Saisonfinale wird der SV Fellbach sein. „Unser Ergebnis hat nicht nur Einfluss auf die Vizemeisterschaft sondern auch auf die Abstiegsränge, daher gehe ich nochmal von einer ansprechenden Partie vor unseren Zuschauern aus.“ so der Ausblick von Wintergerst.