Erstes Spiel ohne Punkte
Am 115. Jahrestag der Gründung des FC Barcelona (29. Nov.) stand für die Oberliga-Herren der TSG Blankenloch das schwere Spiel gegen selbsternannten Aufstiegskandidaten UnterseeVolleys Radolfzell auf dem Programm. Die UnterseeVolleys sind den Blankenlocher Zuschauern noch als sympathischer Gegner aus den Relegationsspielen in die Oberliga bekannt. Nachdem vor zwei Jahren fast das komplette Regionalliga-Team des USC Konstanz nach Radolfzell wechselte, hat das aktuelle Team jedoch mit der Mannschaft von damals fast nur noch den Namen gemein. Der Gegner hatte im Vorfeld der Partie angekündigt nicht in Topbesetzung anreisen zu können, doch auch die Vorbereitung der TSG gestaltete sich denkbar schwierig, sodass die Hausherren in der Woche zwei Mal mit nur fünf Spielern trainieren konnten. So mussten die Hausherren mit Tim Westermann (der krank nur als Coach agieren konnte) und Nils Mildenberger (der den Kontakt zu ehemaligen Mannschaftskameraden aufrecht erhielt) auf zwei ganz wichtige Stützen des Blankenlocher Spiels komplett verzichten. Dazu war Fabian Mursch noch angeschlagen und aufgrund terminlicher Kollisionen konnten Emanuel Moser und Nico Kaschub die Woche nicht mit der Mannschaft trainieren.
Trotzdem hatte die TSG im Hinterkopf bislang in jedem Spiel gepunktet und gerade gegen stärkere Gegner ihre besten Spiele abgeliefert zu haben. Deshalb war die Motivation groß, den vermeintlichen Favoriten ein wenig zu ärgern und ohne einen Sieg auf die weite Heimreise zu schicken.
Die TSG begann das Spiel mit Emanuel Moser und Edwin Rolle auf Außen, Christoph Staab und Robin Nagel auf der Mitte, Fabian Mursch auf Diagonal sowie Jan Grünfelder im Zuspiel. Angetrieben von den zahlreichen Zuschauern konnte auch gleich eine 7:3-Führung herausgespielt werden, die allerdings trotz zwei Auszeiten von den starken Gästen in ein 7:12 gedreht wurde. Danach zeigten die Blankenlocher noch ein kurzes Aufbäumen und konnte bis zum Stande von 17:21 noch mitspielen, um dann keinen weiteren Punkt mehr zu machen und den Satz 17:25 an die Gäste abzugeben.
So viel wie man bei dem Ergebnis meinen könnte lief eigentlich nicht falsch im ersten Satz. Deshalb war die Ansage von Coach Tim Westermann auch kurz und prägnant: Annahme stabilisieren, Eigenfehler reduzieren und vorallem ein wenig mehr Willen und Selbstvertrauen zeigen. Allerdings fruchtete diese Ansage kaum und die TSG musste bei unveränderter Startaufstellung im zweiten Satz gleich einem Vier-Punkte-Rückstand (1:5) hinterherlaufen. Weder Annahme noch Selbstvertrauen hatten sich bemerkenswert verbessert, sodass kaum möglich war, diesen Rückstand wieder aufzuholen. Deshalb sah sich der Coach beim Spielstand von 16:21 zu zwei Wechseln auf Mitte und der Zuspielposition gezwungen (Louis Westermann für Robin Nagel sowie Nico Kaschub für Jan Grünfelder). Infolgedessen konnte Blankenloch zwar zwischenzeitlich auf 20:23 verkürzen, musste aber auch diesen Satz dann mit 21:25 an die Gäste vom Bodensee abgeben.
Nun war Tim Westermann neben der obligatorischen Ansprache doch auch zu taktischen Umstellungen gezwungen und Louis Westermann ersetzte Emanuel Moser auf Außen. Somit kam es zu dem Kuriosum, dass die TSG mit drei gelernten Mittelblockern (plus einem Außen- und zeitweise dem Diagonalangreifer) die Annahme stemmte. Doch dies sollte das Spiel der TSG nicht entscheidend stören, sondern Louis Westermann brachte mehr Variabilität in den Außenangriff. Es entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe und höchstem Oberliga-Niveau, bei der sich keine Mannschaft bis zum 15:16 aus Blankenlocher Sicht entscheidend absetzen konnte. Dann aber zeigten die Hausherren was sie können, konnten durch teils spektakuläre Block- und Abwehraktionen das Radolfzeller Angriffspiel zum ersten Mal entscheidend stören und den Satz mit 25:21 für sich entscheiden.
Satz gewonnen und zeitweise richtig stark gespielt: Jetzt sollte das dringend benötigte Selbstvertrauen da sein – sollte man meinen… Es kam nämlich ganz anders. Im vierten Satz machte die TSG gegen die nun absolut souverän aufspielenden Gegner fast keinen Stich mehr. Auch die Einwechslung von Emanuel Moser für Fabian Mursch brachte nicht die gewünschte Wende, sodass der Satz mit 15:25 und das spiel somit mit 1:3 an die weit angereisten Gäste abgegeben werden musste.
Fazit:
Eigentlich war schon vor dem Spiel klar, dass eigentlich alles perfekt laufen muss, um gegen diesen Gegner zu gewinnen. Die TSG hat gezeigt, dass sie mitspielen kann und den Zuschauern unterhaltsames Volleyball auf hohem Niveau gezeigt. Letztlich haben die Gegner dann aber doch einfach weniger Fehler gemacht, was den Ausschlag gegeben hat. Insbesondere Waldemar Stier zeigte auf Seiten der Gäste ein starkes Spiel und war von der TSG zu keiner Zeit wirklich in den Griff zu bekommen.
Nun heißt es in den verbleibenden beiden Spielen des Jahres wieder zu punkten, um den Anschluss an das obere Tabellendrittel wieder herzustellen und nicht weiter nach unten durchgereicht zu werden.