H1 schwimmt weiter auf der Erfolgswelle

Die TSG rauscht weiterhin ungebremst durch die Spielzeit 16/17. Auch in der vierten Partie hatten die Homann-Schützlinge das letzte Wort. In der Heimischen Sporthalle am Bildungszentrum wurde der SSC Karlsruhe II mit 3:1 in die Schranken verwiesen. Blankenloch agierte in der teils hitzig geführten Partie cleverer und besonnener und lehrte den forsch auftretenden Liganeuling im vierten Satz, dass sprichwörtliche Ente am Ende kackt und auch ein 23:18 erstmal nach Hause gefahren werden muss.

“Wir testen derzeit Jochens geistige Flexibilität im Coaching.” feixte Kapitän Chris Heinichen nach dem Sieg im Hinblick auf das Personal, denn die Gastgeber mussten einmal mehr mit einer neuen Aufstellung beginnen. Für Kirchhardt (kurzfristig krank abgemeldet), Kramer und Kallfass (privat verhindert) rutschten Schad, Philipp Lintner und Oliver Rathschlag in die Stamm-7. Da durch diese Änderung die Liberoposition vakant wurde trug mit Thorsten Walz der vierte unterschiedliche Spieler im vierten Spiel das andersfarbige Trikot des Defensivspezialisten. Zu den vier neuen Gesichtern gesellten sich noch die derzeitigen Konstanten Bretz, Ebert und Hermann. Auf der Bank nahmen Christoph Lintner, Kapitän Heinichen und Oberliga-Talent Stefan Hornung Platz.
Coach Homann legte aber nicht nur die geistige Flexibilität für diese Aufgabe an den Tag, er war auch der einzige Trainer in dieser Partie, der es schaffte, alle 4 Aufstellungskarten fehlerfrei abzugeben und seine Mannschaft wie gewünscht am Satzbeginn aufzustellen (das ging bei SSC-Coach Dienst in Satz 4 gründlich schief). Und wäre das nicht allein Grund, Homann zu loben, so gibt es da auch noch sein Händchen für Spielerwechsel. In Satz 4 brachte er Matchwinner Christoph Lintner für die letzte Aufholjagd ab 18:23. Dieser wusste postwendend im Angriff zwei schwierige Situationen zu lösen, darunter auch der letzte Angriff des Spiels zum 26:24.
Bis auf den vierten Satz ist die Partie schnell erzählt. Sorgten in Satz 1 eine Kombination aus starken TSG Aufschlägen und einer guten kämpferischen Leistung, gemeinsam mit wackligen Angreifern des SSC für eine klare 1:0 Führung (25:13), so waren es in Satz 2 starke SSC Aufschläge, vor allem von den eingewechselten Matthias Löw und Christian Wuschek, die die Hausherren vor unlösbare Probleme stellten (13:25).
Satz 3 dann wieder mit Vorteilen für die TSG die deutlich abgeklärter in der Partie agierte, als die stellenweise übermotiviert wirkenden Karlsruher. So suchten die Gäste in der Anfangsphase Ihr Heil in Diskussionen über Technikauslegung (dass Steinwürfe im Glashaus keine gute Idee sind, wurde kurzerhand ausgeblendet) und als Höhepunkt machte eine Unbeherrschtheit von Karlsruhe und die damit verbundene rote Karte eine Aufholjagd der Gäste gegen Satzende zunichte. TSG Zuspieler Schad wertete dies nach der Partie als “die wahrscheinlich dümmstmögliche Aktion in dieser Situation. Wir haben leicht gewackelt, der SSC war im Kommen und dann bekommen wir den benötigten Sideout einfach geschenkt.” Blankenloch schaukelte den Satz im Anschluss mit 25:19 nach Hause.
Die Gäste vom Sport- und Schwimmclub waren in Satz 4 dann obenauf und die zahlreichen einstudierten Schlachtgesänge von Chef-Cheerleader Dienst und Co (es war nicht direkt möglich zu klären, ob hierfür separate Trainingseinheiten abgehalten werden) hallten bereits in Erwartung des 5. Satzes durch die Blankenlocher Halle. Doch Blankenloch wankte zwar, fiel aber nicht. Auch bei 18:23 wurde der Satz nicht abgehakt und nach einer 5 Punkte Serie zum 23:23 kochte die Stimmung. Das Blankenlocher Publikum (besten Dank an dieser Stelle für die Unterstützung) hatte zu dieser Zeit längst die mitgereisten SSC Fans unhörbar gemacht und peitschte die eigene Mannschaft zum Sieg (26:24).
“Ich denke, wir haben mehr Kontrolle über die Emotionen im Spiel gehabt und das hat sich ausgezahlt.” meinte Homann, der alle spielfähigen Spieler (mit Ausnahme von Stefan Hornung, der sich noch nicht zu früh in der Regionalliga festspielen soll) einsetzte. “Kompliment an mein Team, dass sich in der engen Situation am Ende des vierten Satzes nochmal richtig reingehängt und das Ding umgebogen hat”. Nur um gleich nach dem Lob nachzuschieben: “Das ist jetzt immer noch kein Grund, zu spinnen und nach oben zu schauen. Wir arbeiten weiterhin am Klassenerhalt, die harten Brocken kommen vielleicht noch. Wir können und werden uns erst dann zurücklehnen, wenn wir 24 Punkte haben, und nicht schon bei 10.”
Für Blankenloch: Lintner P, Lintner C, Hermann, Rathschlag, Heinichen, Walz, Bretz, Ebert, Hornung, (Kirchhardt), Schad