Bei drei Punkten gibt es nichts zu meckern – oder doch?
Nach dem 3:1 Auswärtssieg gegen den SSC Karlsruhe II gab es auf Seiten der TSG Blankenloch gemischte Gefühle. Auf der einen Seite hatte man gerade – recht souverän – den dritten “Dreier” in Folge eingefahren, auf der an Seite genügte die eigene Leistung gegen die streckenweise indisponierten Karlsruher nicht unbedingt den TSG Ansprüchen. “Zwei große Kritikpunkte – und das müssen wir im Unterschied zu heute besser machen, wenn wir gegen die guten Mannschaften in der Liga gewinnen wollen.” analysierte Libero Thorsten Walz, der mit einer stabilen Annahmeleistung signifikanten Anteil am Erfolg hatte. “Zum einen die Stimmung: in den ersten drei Sätzen war das eine recht Stimmungsarme Veranstaltung, das plätscherte nur so dahin. Und zum anderen der Dritte Satz nach der deutlichen 2:0 Führung. Da sagt jeder in der Satzpause die richtigen Dinge von wegen Konzentration halten und so weiter, aber es geht halt trotzdem in die Hose. Gegen bessere Gegner rächt sich das.”
Zum Spielverlauf. Die TSG startete erstmals in dieser Saison von einem Spiel zum nächsten unverändert (Lintner, Schad, Kallfass, Rathschlag, Bretz, Ebert und Walz). Coach Homann und Trainer Christoph Lintner sahen das eigene Team zunächst etwas behäbig in die Partie kommen, doch nach einem Weckruf per Auszeit (6:8) legten die Gäste eine Schippe drauf. Sie konnten die Gastgeber per Aufschlag immer mehr unter Druck setzen und so das SSC Spiel über die Mitte – im Hinspiel noch eines der zuverlässigen Angriffsmittel der Waldstädter – weitgehend unterbinden. Bei 17:16 führte Homann einen “halben Doppelwechsel” – Kramer für Schad – durch (da Torsten Kirchhardt kurzfristig krank passen musste, erfüllte nun Lintner die Zuspielrolle in dieser Phase). Die Stärkung der Block- und Angriffsreihe zeigte Ihre Wirkung sofort und nach einem Zwischenspurt über 22:18 und 24:19 ging der Satz an die Gäste.
In Satz zwei zeigten sich nicht vollständig angetretenen Gastgeber desolat. Die TSG spielte zwar nicht überragend aber konzentriert und nutzte Ungenauigkeiten im Spiel des SSC. Einzig der Karlsruher Kapitän Thomas Fürst wusste den Ball im Blankenlocher Feld unterzubringen. Der Satz war mit 25:13 schnell vorbei, der erste Punkt für Blankenloch gesichert. Alle Zeichen der im Gegensatz zum Hinspiel von beiden Seiten recht zurückhaltend geführten Partie standen auf “Sieg Blankenloch”.
In Satz 3 berappelte sich der SSC mit gütiger Mithilfe der Gäste nochmals. “Da sind uns viele vermeintlich einfache Bälle durch die Lappen gegangen, weil wir in der Feldabwehr zu behäbig waren. Zudem wackelten wir etwas in der Annahme. Und Schwups waren die Gastgeber wieder da und wir mussten einem Vorsprung hinterher laufen.” zog Aussenangreifer Oliver Rathschlag Bilanz. Die Gastgeber hatten nun in der Tat auch Ihre beste Phase. Insbesondere das Blockverhalten gegen den Blankenlocher Aussenangriff zeigte nun Wirkung und über 5:18, 14:18 und 17:23 baute der SSC einen Vorsprung auf, den auch eine gute Schlussoffensive der TSG nicht mehr wettmachen konnte (22:25).
Homann / Lintner reagierten und brachten mit Sergej Hermann (für Julian Kallfass) eine frische Kraft. Die Gäste stellten – vorbereitet von Hermanns Aufschlägen – Mitte des Satzes mit Hilfe einer Portion Schnellangriff (Bretz / Ebert) und einer großzügigen Dosis Angriff über Position 2 (Lintner) das Kräfteverhältnis der ersten Sätze wieder her (11:11 auf 16:11). In der Folge liess sich die TSG die Butter nicht mehr vom Brot nehmen, die Wechsel beim SSC verpufften wirkungslos und der Satz ging relativ ereignislos mit 25:19 an den Tabellendritten.
Blankenloch verteidigte mit dem Sieg vorerst Rang 3 im Klassement und darf sich aufgrund der Ergebnisse der anderen Partien nun auf ein direktes Duell um Rang 2 mit der Mannschaft aus Aalen freuen. Diese wird am kommenden Samstag in Stutensee zu Gast sein. “Das nehmen wir natürlich gerne mit.” freute sich TSG-Macher Torsten Kirchhardt, der die Partie von der Tribüne aus verfolgt hatte und später am Abend noch einen wichtigen Sieg als Trainer der Oberligamannschaft verbuchen konnte. “Das hätten nicht viele in der Liga gedacht, dass wir so spät in der Saison so weit oben in der Tabelle zu finden sind. Es freut uns, den Zuschauern ein von der Ausgangslage her so interessantes Match zeigen zu können.”