Blankenloch bleibt in der Fremde ungeschlagen

Vier Partien in der Fremde – vier Siege für die TSG. Württemberg ist in dieser Saison ein gutes Pflaster für die TSG Blankenloch: Wie schon aus Rottenburg und Stuttgart entführt das Team von Spielertrainer Torsten Kirchhardt auch aus Fellbach 3 Punkte (1:3, 23, -23, 27, 20) und bleibt auswärts in vier Spielen ungeschlagen. Lohn der Arbeit ist mit nunmehr 22 Punkten der zweite Tabellenplatz nach Abschluss der Vorrunde. In einer Partie, die nicht immer ganz hochklassig aber dafür spannend war, dominierten die Badener mit Flo Ebert und Stefan Hornung die Mittelposition am Netz und in den knappen Sätzen behielt vor allem Marko Kienast auf der Diagonalen die Nerven schmetterte das Team zum Erfolg.
 
Da Philipp Lintner nicht zur Verfügung stand und Wintergerst mit Trainingsrückstand auf der Bank Platz nahm und zusammen mit Kirchhardt das Coaching übernahm, musste Kirchhardt seine Startsechs einmal mehr umstellen. Flo Ebert rückte in der Mitte wieder in den Stamm und der angeschlagene Marko Kienast kam auf der Diagonalen. Gegen die personell geschwächten Fellbacher um Ex-Bundesligaspieler Marvin Klass kamen die Gäste auch gut in die Partie (0:4). Doch Fellbach kämpfte sich die Partie hinein, zog per Block dem Blankenlocher Aussenangriff etwas den Zahn, und punktete immer wieder über Klass und Diagonalspieler Lepthin, die von Zuspieler Köder immer gesucht wurden (13:12). Einen Fellbacher Zwischensprint (16:13) konterte Kienast postwendend per Aufschlag (16:16). Auf Blankenlocher Seite glänzten immer wieder Hornung und Ebert, wenn der Schnellangriff eingesetzt werden konnte, so dass sich ein munterer Schlagabtausch entwickelte. Am Ende setzten sich die Gäste ab (21:24). Die TSG wackelte dann kurz als sie den zweiten Satzball (22:24) per Annahmefehler versemmelte.  Aber nach einer Auszeit wurde der dritte Satzball ruhig verwandelt. (23:25).
Der Schwing aus dem knappen Satzgewinn sorgte leider nicht für eine Leistungssteigerung der TSG. Blankenloch kam schnell ins Hintertreffen (8:5) und lief immer wieder Rückständen hinterher. Es war wieder eine Serie von Kienast nötig (15:11 auf 15:16) um den Satz offen zu gestalten. Diesmal behielt Fellbach die Oberhand in der engen Schlussphase des Satzes. Die Schwaben punkteten bei 23:23 mit dem eigenen Angriff und brauchten nur diesen einen Satzball, um den Satzausgleich zu erzielen (25:23).
Kirchhardt / Wintergerst setzten per Spielerwechsel im Aussenangriff (Kalle Kallfass für Seyar Rahmani) einen Akzent um ihre Spieler aufzuwecken. “Unser Spiel ist im zweiten Satz einfach so dahingeplätschert, und wir wussten dass Kalle mit seiner unbekümmerten Art Schwung aufs Feld bringen kann” kommentierte Kirchhardt den Wechsel. Die Körpersprache des Tabellenzweiten verbesserte sich auch und so langsam kam der TSG Zug ins Rollen. Da die Fellbacher ihrerseits nun auch einen Rhythmus gefunden hatten, wurde der dritte Satz zum spielerisch besten der Partie. Die Gäste gingen zunächst leicht in Front (3:7), ehe sich die Gastgeber Stück um Stück zurück kämpften (17:17). Am Satzende wogte das Spiel hin und her. Es schien als ob jedes Break einer Mannschaft gleich mit einem Break der anderen Mannschaft gekontert wurde. Ab dem Stand von 21:21 gab es noch sechs Führungswechsel. Die Nervosität konnte in dieser Phase an insgesamt 4 Aufschlagfehlern – zwei auf jeder Seite – abgelesen werden. Blankenloch konnte Satzbälle bei 23:24, 24:25 und 26:27 nicht verwerten, Fellbach schaffte es bei 26:25 nicht, den Sack zuzumachen. Den vierten Satzball konnte die TSG nutzen, doch auch hier musste der TSG Block gegen Lepthin gleich zweimal zupacken – 1:2 Satzführung.
Die Fellbacher wollten einfach nicht aufgeben und hielten Satz 4 weiter ausgeglichen (11:10, 17:17). Dann aber platzte bei der TSG der Knoten. Nach einem 19:18 Rückstand liessen die Gäste nur noch einen Punktgewinn der Schwaben zu. Die Fellbacher Annahme wackelte etwas und endlich standen Block und Abwehr des Tabellenzweiten gut. Highlight war in dieser Phase ein Ballwechsel, in dem Kienast den Ball zunächst per Sprint und Sprung quasi vom Schreibertisch ins Feld zurückholte und in im weiteren Verlauf des Ballwechsels einen Angriff mit Nachdruck im Fellbacher Feld unterbrachte. “Ich habe mir gedacht, ich zeige den anderen mal, dass ich auf keinen Fall in einen fünften Satz will.” kommentierte der TSG Routinier die Aktion nach dem Spiel. Spätestens jetzt war die Fellbacher Gegenwehr erlahmt und die Punkte gingen nach Blankenloch (20:25).
Insgesamt war es nicht immer schön anzuschauen – die Spieler wissen das auch – aber da fragt bei den Punkten nachher keiner mehr danach.” so die abschliessende Analyse von Markus Wintergerst.
 
Zu Weihnachten gibt es nun in der dritten Liga ein echtes Topspiel. Am kommenden Samstag fahren Kirchhardt, Wintergerst und Co zum noch ungeschlagenen Tabellenprimus TuS Kriftel. “Da haben wir wirklich gar nichts zu verlieren. Die Krifteler marschieren ganz souverän vorneweg. Aber mit einer richtig guten Leistung können wir den großen Favoriten ja vielleicht ärgern.” meint Kirchhardt. Unabhängig vom Ausgang der nächsten Partie können die Verantwortlichen beim Liganeuling aber auf jeden Fall sehr zufrieden mit der Bilanz zur Weihnachtspause sein.