Arbeitssieg hält TSG auf Platz 2

Am Ende war es dann deutlich. Nach knapp zwei Stunden Spielzeit hatte die TSG Blankenloch die junge Reserve des Bundesligisten aus Rottenburg mit 3:1 (-28, 22, 24, 18) niedergerungen. Die Gäste aus Schwaben hatten sich 3 Sätze lang als erwartet unangenehmer Gegner erwiesen, ehe sie in Satz vier nach und nach unter dem Druck der Gastgeber einknickten. Blankenlochs Trainer Torsten Kirchhardt war einmal mehr zwar mit dem Ergebnis zufrieden, konnte aber insbesondere mit dem Auftakt seines Teams nicht ganz glücklich sein. “Wir haben die Chance, das Ding mit 3:0 zu gewinnen. Aber mit etwas Pech hätten wir auch zwei Sätze abgeben können. Da war zu viel ‘auf und ab’ Wir haben zu viele einfache Chancen vergeigt und die Körpersprache auf dem Feld hat bis zum vierten Satz häufig zu Wünschen übrig gelassen. Das ist speziell gegen die Rottenburger, die von Ihrer Stimmung leben, fatal. Und einen Satz nach 24:21 abzugeben ist nicht akzeptabel.” Lobende Worte hatte Kirchhardt aber auch für sein Team übrig. „Unsere Mittelblocker haben heute ein gutes Spiel gemacht. Vor allem Flo Ebert, der eigentlich immer solide abliefert, hat heute in Angriff, Block und vor allem im Aufschlag stark agiert.“
Kirchhardt konnte bis auf Punktemaschine Philipp Lintner (krank) und den langzeitverletzten Matthias Reinstädt auf den vollen Kader zugreifen und rotierte in der Startaufstellung etwas durch. Libero (Kästel), Mitte (Ebert, Hornung), Diagonal (Kienast) und eine Aussenposition (Rahmani) blieben unverändert. Die zweite Aussenposition übernahm diesmal Westermann, Kirchhardt selbst führte als Zuspieler Regie.
In Satz 1 ging die TSG leicht in Führung (8:4), die Gäste konterten aber mit behertzen Angriffen und konnten ausgleichen (10:10). Blankenlochs Spiel zeigte Licht und Schatten – so wurden beispielsweise zweimal vom Gegner direkt servierte “Elfmeter” fahrlässig ins Netz bzw Aus gesemmelt und so wurden Vorteile durch gutes Aufschlagspiel quasi verschenkt. Beim Stand von 16:14 bissen sich die Gastgeber im Rottenburger Block fest und begannen zu wackeln (16:19). Westermann setzte allerdings anschliessend Rottenburgs Routinier Kleefisch per Aufschlag so unter Druck dass die Badener ihrerseits wieder vorbeizogen und TVR Trainer Uwe Schröder zur Auswechlung zwangen (21:19). 2 Sideouts und ein weiteres Break später hatte die TSG den Satz auf dem Silbertablett (24:21), doch Rottenburg steckte nicht auf. Nach erfolgreichem TVR Angriff und einem TSG Angriffsfehler nahm Spieltagscoach Wintergerst eine Auszeit (24:23), nach der die Blankenlocher Annahme (Abstimmungsfehler) postwendend ein As kassierte (24:24). Letztendlich machte Rottenburg im Doppelblock dicht und holte mit 28:26 Satz 1.
Die Hausherren atmeten tief durch und brachten in Satz 2 etwas mehr Druck aufs Feld. Der Schnellangriff wurde häufiger eingesetzt und damit lief es auch auf Aussenpositionen gleich besser. Doch Rottenburg blieb stets in Schlagdistanz (7:6, 12:10). Beim Stand von 17:13 verpassten es Kirchhardt und Co.den Druck weiter zu erhöhen, und Rottenburg kam nochmal heran (20:20). In der Endphase zahlte sich die Blockeinwechslung von Jeremy Krogull-Hull (21:21, für Kirchhardt) aus. Ohne nominellen Spielmacher verwandelte die TSG zunächst einen Gegenangriff, ehe die 4-Meter-Mauer Krogull-Hull / Hornung beherzt zum vorentscheidenden 23:21 zugriff und den Weg zum 25:22 Satzausgleich ebnete.
Satz 3 gestaltete sich ähnlich ausgeglichen wie vorigen Sätze. Als die TSG gegen Satzende etwas ins Stocken geriet (21:21) brachte Wintergerst mit zwei Wechseln (Schad für Kirchhardt, Wintergerst für Westermann) frischen Wind ins Spiel. Es wurde zwar in Folge wieder ein Satzball bei eigener Annahme vergeben (Blockpunkt Rottenburg bei 24:23), doch während die Gastgeber ihre Routine ausspielten (25:24), zeigten die Schwaben die Nerven und Hauptangreifer / Zuspieler Lichtenauer scheiterte bei 25:24 mit seinem Angriff an der Netzmitte.
Rottenburg wirkte nun angezählt, das Heimteam witterte die Chance und machte weiter Druck. Mit fortlaufender Satzdauer agierte der TVR immer fehleranfälliger, so dass die TSG Zug um Zug davonzog (6:9, 7:12, 10:18). Die Gastgeber gaben sich keine Blöße mehr und Markus Wintergerst war es dann vorbehalten, das Spiel per Netzkantenroller zu beenden (25:18).
Mittlerweile schaut beim Tabellenzweiten niemand mehr nach ganz hinten auf den Abstand zu den Abstiegsrängen – mit diesem Sieg beträgt dieser 15 Punkte bei noch 6 ausstehenden Spielen der Abstiegskandidaten. Da realistischerweise die TuS Kriftel auf Rang 1 auch “weg“ ist, gilt es in den letzten Partien möglichst den zweiten Platz zu halten. Am kommenden Samstag in Rüsselsheim steht zudem noch eine Revanche aus. Der Tabellenvorletzte ist bisher mit dem Tabellenführer zusammen die einzige Mannschaft der Liga, die Blankenloch in dieser Saison schlagen konnte. “Wir möchten natürlich möglichst gegen keine Mannschaft zwei mal verlieren, da nehme ich mein Team schon in die Pflicht, engagiert aufzutreten.” meint Kirchhardt mit Blick auf die nächste Aufgabe.