Blankenlocher Rumpftruppe unterliegt klar im Spitzenspiel

Mit ganz leeren Händen mussten die TSG Volleyballer am vergangenen Samstag vom Auswärtsspiel beim TV Bliesen zurückkehren. Für den bis dahin Tabellenersten der Dritten Liga Süd hatte es im Saarland ein glattes 0:3 (-23, -15, -20)  gesetzt. Die TSG-Rumpftruppe – nur 7 der 13 im Kader stehenden Spieler traten die zweistündige Fahrt nach St. Wendel an – bot den starken Gastgebern zwar im ersten Satz und über weite Strecken in Satz 3 Paroli, aber letztlich stand die Annahme der Gastgeber bombenfest und die Angriffe von Bliesens athletischen Angreifern wurden zu selten von Diagonalspieler Marko Kienast und Co. entschärft. Spielertrainer Torsten Kirchardt zollte dementsprechend bei der Spielanalyse dem Gegner Respekt. „Das war bisher auf jeden Fall unser stärkster Gegner. Wenn wir hier voll besetzt angereist wären, hätten wir das Spiel zwar offener gestalten können, aber es ist nicht gesagt, dass etwas Zählbares dabei heraus gesprungen wäre. Im ersten Satz wäre vielleicht etwas drin gewesen, aber die Bliesener Annahme hat sich von unseren Aufschlägen weitgehend unbeeindruckt gezeigt.“

Die Statistik belegt die Analyse von Kirchhardt. Gerade mal 6, 3 bzw. 2 Punkte machte die TSG jeweils in den Sätzen bei eigenem Aufschlag, jeweils weit unter dem Schnitt von beinahe 10 Punkten pro Satz bei eigenem Aufschlag in den vergangenen vier Spielen, die die TSG allesamt für sich entscheiden konnte. Kirchhardt weiter: „Deshalb mussten wir ab Mitte von Satz 1 ständig einem Rückstand hinterherlaufen. Das geht an die Substanz und vor allem konnte der TVB deshalb immer frei aufspielen.“

Gegenüber den letzten Partien fehlten Diagonalspieler Philipp Lintner und Libero Juraj Valovic (privat verhindert) sowie Neuzugang Benny Loritz (krank). Besonders der kurzfristige Ausfall von Loritz machte sich bemerkbar. Der in diesem Spiel eigentlich für die Liberoposition vorgesehene Tim Westermann rückte auf Außen, und Kirchhardt selbst – eigentlich Zuspieler für die TSG – streifte sich das Trikot des Liberos kurzerhand selbst über. Auf der Ersatzbank für die Badener: gähnende Leere.

Dennoch sahen die Zuschauer in der vollen Halle am Sportpark St. Wendel zunächst eine ausgeglichene Partie (10:9 aus Sicht der TSG). Der komplett neu formierte Annahmeriegel der TSG agierte sicher, so dass Zuspieler Steffen Schad die Mittelblocker Flo Ebert und Stefan Hornung oft einsetzen konnte. In Kombination mit einem gut aufgelegten Kienast und Seyar Rahmani im Außenangriff zeigten die Gäste ein effektives Angriffsspiel auf Augenhöhe mit den athletischen Gastgebern. Dann hatte Blankenloch eine unglückliche Phase: nach Auszeit Bliesen (10:9) machten die Gastgeber 4 Punkte in Folge, darunter ein aus TSG Sicht fragwürdiger Technikpfiff in der Angriffssicherung, gleich gefolgt von einem Ass von Bliesens Kapitän Jungmann. Diesen Rückstand konnte die TSG gegen nun stark aufspielende Gastgeber beinahe aufholen (23:24), doch Jungmann versenkte den zweiten Satzball des TVB sicher im Feld der Gäste.

Satz zwei verlief zunächst ausgeglichen (12:13), doch dann folgte erneut Zwischenspurt der Bliesener (12:17) und die Badener verloren sehr zur Freude des Publikums komplett den Faden 15:25).

Nach der 10 Minuten ein ungewohntes Bild: die TSG spielte nach der Pause besser als vorher. „Wenn wir etwas positives mitnehmen wollen, dann vielleicht dass diesmal die 10-Minuten-Pause für uns keinen Bruch, sondern eine Verbesserung im Spiel bedeutet hat – ich kann mich ein kein anderes Spiel mit der langen Pause erinnern, in dem es nicht andersrum war.“ so Kirchhardt nach der Partie auf der Suche nach Positivem. Blankenloch hielt wieder nach Kräften dagegen (8:6). Da aber ab diesem Zeitpunkt der TVB keinen einzigen Punkt bei Aufschlag der TSG abgab (Kienast: „Man hätte meinen können unsere Taktik sei ‚Friedenstaube oder Fehler‘“), reichten ein paar kurze Wackler der Gäste um den Satz zu drehen (16:18) und letztlich zu entscheiden (16:20, 20:25).

Was nun für die TSG Blankenloch? „Zunächst mal die Kirche im Dorf lassen.“ So Kirchhardt. „Bliesen ist, wenn sie so spielen, ein Favorit auf den Titel, da kann man auswärts schon mal verlieren. Auch positiv für uns, dass wir trotz der Personalumstellungen über lange Strecken dagegen gehalten haben. Tim hat sich mit einer soliden Vorstellung für mehr Einsätze empfohlen, das ist auch gut. Allerdings müssen wir diese Woche im Aufschlag arbeiten und nächste Woche in Feldkirchen (Sonntag 15:00) müssen wieder Punkte her, da sind alle Spieler in der Pflicht.“