Bruchlandung beim Tabellenschlusslicht
Die Gesichter der sieben-köpfigen Blankenlocher Rumpftruppe hätten beim Gastspiel im rheinland-pfälzischen Neuwied, Austragungsort der Heimspiele des TV Feldkirchen, Ende des dritten Satzes nicht länger sein können. Die Punktetafel zeigt einen deutlichen Vorsprung der Gastgeber und auch die vorangegangenen Sätze waren bereits zu ihren Gunsten verlaufen – kurzum: Gegen das bis dato sieglose Schlusslicht setzte es eine 0:3 (22:25, 22:25, 18:25) Niederlage. Ein absolut gebrauchter Tag für die von Krankheit und Verletzungssorgen gebeutelten Blankenlocher Volleyballer.
„Das zweite Spiel in Folge mit nur sieben Mann anreisen zu müssen ist schon eine Bürde“, stellt Spielertrainer Kirchhardt konsterniert fest. Kirchhardt, der vergangene Woche sein Saisondebut im Libero Dress geben musste, musste nun nach der kurzfristigen Absage seines Counterparts Steffen Schad (Krankheit) auf der Zuspielposition eben jene selbst bekleiden. Zu den abwesenden Langzeitverletzten gesellen sich noch Philipp Lintner (Rückenprobleme) und Libero Juraj Valovic (privat verhindert).
Das Spiel beginnt verhalten, beide Teams sind über die Zwischenstände 6:8, 14:14 und 20:19 nahezu gleichauf, ohne jedoch zu glänzen. Besonders Ungenauigkeiten im Spielaufbau und in der Blockarbeit der Badener Gäste führen dazu, dass es ihnen in diesem Satz nur dreimal gelingt bei eigenem Aufschlag zu punkten. Feldkirchen hingegen wirft sich mit Hingabe und Leidenschaft in jeden Ball und wird für die Mühen schließlich verdient mit dem Gewinn des ersten Satzes belohnt. Bezeichnend der Satzball, der in hohem Bogen sicher und wohlbehalten, jedoch von der Blankenlocher Defensivabteilung unberührt in deren Feld landet.
„Einen ersten Satz in neuer Konstellation in einer fremden Halle kann man mal brauchen, um ins Spiel zu finden“, meint der für dieses Spiel in die Rolle des Liberos geschlüpften Außenangreifer Tim Westermann. „Aber dass der zweite Satz nahezu gleich dahinplätschert wie der Erste, das darf uns nicht passieren, wenn wir ernsthafte Absichten auf Zählbares haben“. Tatsächlich kann die Truppe um Marko Kienast auch im zweiten Durchgang nicht die berühmte Schippe draufpacken. Zwar setzen sich die Gäste diesmal in der Anfangsphase auf 9:5 und 12:8 ab – allerdings nur um bei 12:13 postwendend den gesamten Vorsprung wieder einzubüßen. Im restlichen Verlauf des Satzes punkten vornehmlich die Feldkircher Außenangreifer Korbach und Wagler nach Belieben und zeigen schonungslos die Schwächen im Blankenlocher Block-/Abwehrverbund auf.
Die wenigen Zuschauer, die noch an ein Aufbäumen des Tabellendritten geglaubt haben, sahen sich schnell getäuscht. Zwar ist Satz 3 noch bis zum 8:7 ausgeglichen, doch die Blankenlocher Angreifer scheitern nun vermehrt an Block und Abwehr der Gastgeber. Über die Spielstände 8:10, 10:16 und 11:19 entwickelt sich der Satz zusehends zum Debakel und Feldkirchen wird nun auch in knappen Situationen mit dem Glück des Tüchtigen belohnt. Blankenloch hat nichts mehr entgegen zu setzen und so geht auch der dritte Satz verdient an die gastgebenden Pfälzer.
„Das Spiel heute müssen wir abhaken. Was hier passiert ist, ist für uns kein Beinbruch – speziell, wenn wir auf die vielen krankheitsbedingten Ausfälle und die dadurch mager besetzten Trainingseinheiten schauen. Dennoch sind wir natürlich mit unserm Auftritt nicht zufrieden und da soll die schmale Bank gar keine Ausrede sein“, rückt Kirchhardt die zweite 0:3-Niederlage in Folge ins rechte Licht. „Wir wissen sehr genau, dass wir auch in Vollbesetzung immer 100 Prozent aufs Parkett bringen müssen. Dann haben wir gegen jeden Gegner der Liga eine Chance auf Zählbares. Erreichen wir dies nicht, haben wir es gegen jeden Gegner schwer.“
Für die Blankenlocher Volleyballer steht nun ein spielfreies Wochenende an. In der derzeitigen Situation kommt dieses genau zur rechten Zeit, um sich vollständig auszukurieren und für die kommenden Aufgaben Kraft zu tanken. Als Nächstes steht der TSG das Heimspiel am 30.11.2019 (19 Uhr) gegen die TG Rüsselsheim ins Haus.