TSG lässt zwei Punkte liegen

Diesmal war man sich bei der TSG nicht uneins, ob man die 2:3 (-18, 23, 18, -27, -13) gegen die Internatsmannschaft aus Frankfurt als Punktgewinn oder doppelten Punktverlust werten solle. “Wir müssen hier und heute eigentlich mit 3 Punkten aus der Partie gehen.” ging Spielertrainer Torsten Kirchhardt in die Analyse. “Und wenn wir auch nur halbwegs vollständig antreten hätten können, schicken wir sie glatt ohne Satzgewinn nach Hause. Aber es können nur die Spieler aufs Feld, die auch in der Halle sind, und mit dieser Mannschaft waren wir zwar knapp dran, es hat aber am Ende nicht gereicht.”

Kirchhardt hatte gleich auf fünf Spieler verzichten müssen – mit Marko Kienast, Philipp Lintner, Florian Ebert, Seyar Rahmani und Markus Wintergerst fehlten bei den Badenern einige Hochkaräter, die normal in der Stammformation stehen. Benny Loritz stand noch nicht für Netzaktionen zur Verfügung, so dass Kirchhardt gezwungen war, ganz tief in die Aufstellungskiste zu greifen. Zuspieler Thomas Heidebrecht musste gemeinsam mit Kirchhardt und Libero Juraj Valovic den Annahmeriegel bilden. Die Stammformation wurde vervollständigt durch Fabio Weingärtner (Diagonal), Michael Kessler und Stefan Hornung (Mittelblock) und Steffen Schad (Zuspiel).

Den Umständen entsprechend verlief dann auch der erste Satz. Bis zum 7:7 noch ein Abtasten, ehe blankenlocher Abstimmungsprobleme es den jungen Gästen leicht machten, in Front zu gehen (9:14, 12:19). Blankenloch fing sich zwar wieder, kam aber nicht mehr an die Gäste heran und hatte mit 18:25 das Hintertreffen in Satz 1.

Kirchhardt fand in der Satzpause klare Worte – Vor allem Aufschlagverhalten und Körpersprache seien zu verbessern, wenn man den Hessen den Schneid abkaufen wolle. Dies gelang nun auch immer mehr. Blankenloch kam wesentlich besser ins Spiel und wusste seine Vorteile im Schnellangriff auszuspielen. Kopf an Kopf ging es in die Endphase von Satz zwei (15:14, 19:20, 23:23), ehe ein erfolgreicher TSG Angriff und ein Angriffsfehler von Frankfurt den Satzausgleich bedeuteten.

In der Folge wankten die bis dahin mehr als selbstbewusst agierenden Gäste, während die Badener auf dem Feld spürbar bissiger agierten und keinen Ball verloren gaben. Am Ende war der Satz eine klare Sache (10:8, 17:11, 21:14, 25:18). 

“Dann müssen wir den Sack zumachen.” ärgerte sich Kirchhardt über die vertane Chance. “Wenn wir den Satzanfang nicht verschlafen sondern gleich Druck aufbauen, wird der Satz nicht mal eng.” Aber leider lief die TSG erstmal in eine Aufschlagserie der Gäste (0:6) und der Kampfgeist der Jugendauswahlspieler war wieder geweckt. Mit einem Kraftakt kämpften sich Kirchhardt und Co wieder heran und ging beim Stand von 14:13 erstmals in Führung. In der Folge hielten die Teams Schritt miteinander, doch es deutete sich bereits an, dass beim Heimteam die Reserven schwanden. Die sinkende Erfolgsquote im Schnellangriff war ein Indiz hierfür, genauso wie der nachlassende Aufschlagdruck. Das Ende hätte kaum spannender sein können. Blankenloch dreht ein 20:22 zu einem 23:22. bei 24:23 und 25:24 hatte Blankenloch Matchbälle und einmal dabei sogar die Chance im Angriff, die der Frankfurter Libero gerade noch so abwehrte. Dann hatte Frankfurt einen Satzball (25:26), dann wieder Blankenloch (27:26). In der Folge hatte dann Blankenloch bei einer Ermessensentscheidung des gut leitenden Schiedsgerichts das nachsehen, musste einen Annahmefehler hinnehmen und agierte bei 27:28 zu verspielt im Spielaufbau. Frankfurt nutzte dies zum Satzausgleich aus. 

Ein ähnliches Bild bot sich den wenigen 2G+ Zuschauern im Tie Break. Frankfurt war obenauf und erspielte sich einen frühen Vorsprung (4:8). Die Rumpftruppe des Tabellenzweiten steckte aber nicht auf und kämpfte sich heran (7:10, 9:11, 11:13). Bei 11:14 wehrte Blankenloch gleich zwei Matchbälle ab. Nach einer VJ Auszeit beendete dann denkbar unspektakulär ein Aufschlagfehler von Blankenloch das Match. 

Während für Blankenloch angesichts der Personalsituation die Winterpause wohl nicht schnell genug kommen kann, muss das Team nochmal eine Woche lang voll konzentriert arbeiten. Am 11.12. um 19:00 steht das Spitzenspiel der Liga an wenn der Tabellenführer aus Rüsselsheim beim Tabellenzweiten antritt. Die TSG würde sich gern für die glatte 3:0 Niederlage im Hinspiel revanchieren. 

“Viel wird davon abhängen, wen ich alles zur Verfügung habe.” so Kirchhardt, der immerhin die Kurzeinsätze von Benny Loritz als positiv verbuchen könnte.