TSG mit einem kleinen Ausrufezeichen
Die TSG Blankenloch hat sich mit einem 3:1 (23, 18, -21, 21) Heimsieg gegen die TG Rüsselsheim vorrübergehend die Tabellenführung in der Dritten Liga Süd (Gruppe 1) erkämpft. Allerdings war diese Momentaufnahme der Tabelle (sowohl die Gäste aus Hessen als auch der Tabellendritte aus Waldgirmes haben derzeit weniger Spiele auf dem Konto und könnten wieder an der TSG vorbeiziehen) kein Thema bei den Verantwortlichen und Spielern der TSG. Thema des Tages war die deutliche Leistungssteigerung sowie die starke geschlossene Mannschaftsleistung bei den Badenern. “Die MVP Wahl nach dem Spiel war bestimmt keine Leichte”, resümierte Spielertrainer Torsten Kirchhardt nach der Partie. “Neben Markus Wintergerst, auf den die Wahl am Ende fiel und der sich die Ehrung auch wirklich verdient hat, hätte man durchaus auch gute Argumente für Juraj Valovic oder Stefan Hornung wählen können. Oder die ganze Mannschaft als Einheit.” Und auch Kirchhardt selbst, der eigentlich gern anderen Spielern den Vortritt lässt, aber wegen der Ausfällen von Seyar Rahmani, Marko Kienast und Benny Loritz doch wieder aufs Parkett ging, hatte eine famose Leistung abgeliefert.
In den ersten beiden Sätzen legte die gegen die im Vergleich zur 0:3 Hinspielniederlage auf einer Position veränderten Gäste los wie die Feuerwehr. Wintergerst, Valovic und Kirchhardt spielten in der Annahme hervorragend, so dass Steffen Schad – wie Kirchhardt an diesem Tag Geburtstagskind – leichtes Spiel hatte, Flo Ebert und Stefan Hornung in der Mitte einzusetzen. Dadurch ergaben sich auf den Aussenpositionen Lücken im hessischen Block, die Routiniers Philipp Lintner, Kirchhardt, und insbesondere Wintergerst konsequent nutzten. So hatte Blankenloch quasi die ganze Zeit in Satz 1 (10:7, 14:8, 20:16) die Nase vorn und auch ein kurzer Wackler am Ende des Satzes (22:19, 22:21) konnte den TSG Zug nicht vom Gleis bringen. Der zweite Satzball saß (25:23).
Satz 2 wurde zu einer klaren Sache – die TSG spielte beherzt und engagiert, punktete über alle Angreifer und liess – dies war der große Unterschied zum Hinspiel – die starken Aussen der Rüsselsheimer, Marcel Eberius und Felix Liebald, nicht zur Entfaltung kommen. Am Ende stand ein 25:18 und ein 2:0 Satzvorsprung.
Leider bäumten sich die Rüsselsheimer, angeführt von Eberius, nochmal auf und bei der TSG liessen Aufschlagdruck und die Sicherheit im Spielaufbau nach. Das Angriffsspiel wurde eintöniger und die Erfolgsquote sank. Die Gäste zogen davon (6:7, 6:11). Der für Wintergerst eingewechselte Michael Kessler sorgte im Aussenangriff für etwas mehr Druck und die TSG kämpfte sich wieder heran (20:20), vergab aber leider beim Stand von 21:21 gleich vier Angriffe in Folge – Satzanschluss für die TG.
“Danach haben wir eine super Reaktion gezeigt, auch wenn unsere Alten schon ein bisschen gepumpt haben.” lobte Kirchhardt dann süffisant den Anfang des vierten Satzes. Die TSG besann sich zurück auf das Erfolgsrezept der ersten Sätze. Akzente in der Mitte, eine gute Quote über aussen und vor allem viel Engagement auf dem Feld. Führungen von 7:3 und 10:4 waren die Folge. Dann eine Schrecksekunde in der Halle, als sich der Rüsselsheimer Felix Liebald am Netz ohne Mitwirkung eines Blankenlochers am Sprunggelenk verletzte und nicht mehr weiterspiele konnte (auf diesem Weg gute Besserung!). Nach der Verletzungspause war die TSG etwas von der Rolle, spielte in der Folge nicht mehr auf dem stärksten Niveau, konnte aber den Satz (21:16, 21:18, 22:19, 25:21) nach Hause holen.
“Für uns war das in dreifacher Hinsicht wichtig.” so Kirchhardt abschliessend. “Erstens: mit dem Dreier heute sind wir beinahe sicher für die Hauptrunde qualifiziert, Zweitens: weil Rüsselsheim auch nicht abrutschen wird, nehmen wir die Punkte in die Playoff-Phase mit. Und Drittens: Wir sind wieder in der Erfolgsspur, gehen mit einem guten Gefühl in die Weihnachtspause und haben als Einheit, ohne unsere kraftvollsten Angreifer, einen guten bis sehr guten Gegner relativ klar geschlagen.”
Für die TSG geht die Saison erst am 15. Januar weiter. Zu Gast wird dann um 20:00 der TSV Speyer um Ex-Blankenlocher Ecki Eckenweber sein.