H1 mit Fehlstart im neuen Jahr

Herren 1 musste eine schmerzhafte 0:3-Niederlage (22:25, 17:25, 27:29) in der ersten Partie im neuen Jahr gegen den ASV Botnang hinnehmen. Die „Keiler“ konnten sich damit für die 0:3-Hinrundenpleite revanchieren, die den Auftakt zu einer sieben Partien währenden Serie ohne Punktverlust der Blankenlocher darstellte. „Wir haben heute in keinem Element ein gutes Spiel gezeigt und sind erst im dritten Satz in den Rhythmus gekommen. Wir sind ja auch sonst nicht für unsere Trainingsbeteiligung bekannt, aber dass im Dezember zuerst wegen Krankheiten und schließlich wegen zweiwöchiger Vandalismus-Hallenschließung keine einzige reguläre Trainingseinheit absolviert werden konnte und auch im neuen Jahr nur zwei Trainings möglich waren, hat uns gepaart mit der weihnachtlichen Spielpause etwas das Genick gebrochen. Das können wir aber nicht als Ausrede gelten lassen – wir müssen dahin kommen uns auch in so einer Situation ins Spiel zu kämpfen und das haben wir deutlich vermissen lassen“,  nimmt Trainer Kirchhardt seine Mannschaft in die Pflicht. Auf der anderen Netzseite präsentiert sich Botnang durch die Bank abwehrstark, schlägt über die gesamte Partie hinweg druckvoll auf und agiert mutig im Abschluss. Die Punkte verbleiben also verdientermaßen im Schwäbischen.

In Satz 1 kann Kirchhardt noch fast aus den Vollen schöpfen: Bis auf Weltmeister Lintner steht Kirchhardt die komplette Kapelle von neun Spielern zur Verfügung. Mit Rahmani und Loritz auf den Außenpositionen, Ebert und Hornung in der Mitte und Weingärtner auf der Diagonalen hat Zuspieler Heidebrecht die gewohnte Offensive um sich versammelt. Ergänzt wird die Starting Six von Libero Danese. Die TSG beginnt fahrig und kann sich dennoch in Schlagdistanz halten. Zur Satzmitte gelingt eine 18:14-Führung die die Randkarlsruher in der trügerischen Sicherheit der Hinrunden-Spielverläufe wähnt. Danach verliert die TSG jedoch vollständig den Faden und Botnang gelingt zunächst der Anschluss (19:20) und kurz darauf die Führung (21:20). Beim Ass zum 22:23-Anschluss keimt nochmal kurz Hoffnung auf TSG-Seite auf, doch kurz darauf macht Botnang den Sack mit 22:25 zu. Zu viele Ungenauigkeiten in der Annahme und direkte Fehler im Abschluss ziehen sich durch den Satz und zu allem Überfluss zieht sich Rahmani eine Verletzung am Rücken zu, sodass dieser Mitte des zweiten Satzes durch Wintergerst ersetzt werden muss. 

Der zweite Satz beginnt indes gut für Blankenloch – an Flo Ebert ist kein Vorbeikommen und er besorgt im Alleingang die 4:0 Führung. Die Freude währt allerdings kurz – Botnang kämpft sich über Aufschlag und Abwehr zurück ins Spiel und die Unsicherheit steigt zusehends auf Blankenlocher Seite. Über die Spielstände 9:12 und 11:17 enteilt der Tabellensiebte dem bisherigen Tabellenführer und lässt nur einen kurzen Moment nach (17:19), bevor er nichts mehr zulässt und den ersten Satzball zum 17:25 zur 2:0-Satzführung nutzt. 

Die TSG scheint dem Druck der Gastgeber an diesem Abend nicht gewachsen zu sein. Zwar zeigt sich im Spielverlauf, dass die vor der Saison hoch gehandelten Schwaben unter Druck Fehler machen, doch Blankenloch gelingt dies höchst selten. Konstanz findet sich an diesem Abend vor allem in der wackligen Annahme und der direkten Fehlerquote. So beginnt auch Satz 3 denkbar schlecht: Mit 1:7 liegt die TSG bereits im Hintertreffen und die Messe scheint gelesen. Doch Punkt um Punkt kommen die Gäste wieder an die „Keiler“ heran und sind bei 9:8 das erste Mal in Führung. Aus dem Mut der Verzweiflung heraus kann Blankenloch Botnang doch noch etwas entgegensetzen. Über die Spielstände 14:13, 15:17, und 18:17 biegen beide Teams auf die Zielgeraden ein. Die TSG hat endlich etwas Sicherheit gefunden und Botnang hält stark dagegen – folgerichtig geht der Satz in die Overtime. Blankenloch kann fünf Matchbälle abwehren ohne sich einen eigenen zu erarbeiten. In dieser Phase führt ein Missverständnis bei einer vermeintlich einfachen Abwehr nach hohem Blockabpraller zur sinnbildlichen Szene des Abends. Blankenloch hat die Chance auf einen eigenen Satzball und damit den Weg zurück ins Match – am Ende des Ballwechsels liegen aber 3 Spieler und der Ball auf dem Boden. Kurz darauf kann Botnang seinen sechsten Matchball nutzen und damit 3 wichtige Punkte auf das eigene Konto buchen.

Nach der Niederlage muss Blankenloch bei einem Spiel weniger die Tabellenführung wieder an die Meisterschaftsfavoriten aus Langen abgeben. „Mund abputzen, weiter geht’s – die Tabelle kann in unserer Situation nur eine schöne Momentaufnahme sein. Über lange Sicht werden wir uns mit unseren Möglichkeiten nicht vorne halten können. Daher kein Beinbruch, aber wir fahren natürlich trotzdem ungern durchs Land um dann einen mäßigen Abend zu erleben. Ich denke in 2 Wochen werden wir gegen den SSC ein anderes Gesicht zeigen“, richtet Kirchhardt abschließend den Blick nach vorn. Das nächste Heimspiel findet erst am 11.02.2024 statt. Dann ist um 16 Uhr das Volleyballinternat Frankfurt zu Gast, gegen die sich die TSG nur zu gern für die Hinspiel-Niederlage revanchieren möchte.